Verlag Militaria
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Kraftfahrtruppen, Band 1 & 2

Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918

Über das Buch

Zwei Bände, 722 Seiten, Hartkarton-Einband mit Schutzumschlag, Fadenheftung, Format 26 x 18,5 cm

Bearbeitet von

Dr. Achim Fuchs, Thierry Ehret, Dr. Jürgen Kraus

Preis

€ 99,00

ISBN

978-3-903341-29-6 (Deutsch)

Gewicht

3,50 kg

Inhalt

Als jüngste Waffengattung des Heeres war im Jahre 1907 eine Kraftfahrtruppe als Teil der Verkehrstruppen gegründet worden. Bis zum Kriegsbeginn erprobten diese Truppen hauptsächlich Lastkraftwagen für eine militärische Verwendung. Aus einem geringen Friedensstamm entstanden bei der Mobilmachung 114 Kriegsformationen mit insgesamt rund 200 Offizieren und 8000 Mann. Die neu aufgestellten Formationen konzentrierten sich auf Lastkraftwagen-Kolonnen für die Etappe. Bald erwiesen sich die Kraftwagen-Kolonnen zur Sicherstellung des Nachschubs als unentbehrlich, was zu einer starken Vermehrung der Kraftwagen führte.

Im Dezember 1916 kam es zu einer grundlegenden Reorganisation des Kraftfahrwesens. An seine Spitze trat ein neu ernannter Chef des Feldkraftfahrwesens, der die Leitung der Kraftfahrtruppen im Felde und in der Heimat übernahm. Da sich inzwischen der Schwerpunkt der Kraftfahrtruppen von der Etappe in das Operationsgebiet verlagert hatte, wurden alle Kraftwagen-Kolonnen, -Staffeln und -Parks zu Armeetruppen und entsprechend umbenannt. Gleichzeitig erhielt jede Division ihre eigene Kraftwagen-Kolonne. Mit dieser Reorganisation wurde die Kraftfahrtruppe endgültig als selbstständige Waffengattung etabliert, die nun im Armeebereich angesiedelt war und neben rund 240 Divisions-Kolonnen im Kern aus zuletzt 320 Armee-Kraftwagen-Kolonnen bestand.


Im Herbst 1914 entstanden erste Abteilungen mit Kraftradfahrern, die vor allem im Melde- und Patrouillendienst Verwendung fanden; 1917 wurden sie in Kraftrad-Abteilungen umbenannt.

Zu den Kraftfahrtruppen gehörten ebenfalls die Panzerwagen, auch Tanks genannt. Erst im Jahre 1917 konnte ein kriegsbrauchbarer Panzerwagen A7V entwickelt und in geringer Stückzahl produziert werden. Damit wurden erste Sturm-Panzerkraftwagen-Abteilungen aufgestellt, denen 1918 weitere Abteilungen folgten, die mit Beute-Tanks ausgestattet werden mussten.

Zunehmend leistete die Kraftfahrtruppe Hilfe bei der Motorisierung anderer Truppengattungen. Seit Beginn des Krieges waren für Stäbe, Flieger, Luftschiffer usw. einzelne Kraftwagen mit Personal zur Verfügung gestellt worden. Einen besonderen Schwerpunkt erlangte die Bereitstellung von Zugmaschinen, um schwere und schwerste Geschütze der Fußartillerie bewegen zu können.

In der Heimat verfügte die Kraftfahrtruppe über eine eigene Nachschuborganisation: Für das Personal sorgten Ersatz-Abteilungen, für das Kraftfahrgerät immobile Kraftwagen-Depots.

Seit Kriegsbeginn erfuhr das Kraftfahrwesen Unterstützung durch mehrere zivile Organisationen. Hierzu gehörte ein Freiwilliges Automobilkorps, nach dessen Vorbild auch ein bayerisches und sächsisches Freiwilligen-Korps entstanden. Besonders zahlreich waren die freiwilligen Sanitäts-Kraftfahr-Formationen.


Alle Kommandostellen und Kraftfahrtruppen werden hier erstmals detailliert behandelt und vermitteln so ein eingehendes Bild des Kraftfahrwesens im Ersten Weltkrieg.



Über das Gesamtwerk: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918

Mit dieser Reihe wird erstmals ein umfassender Überblick über alle Verbände und Truppen des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg vorgelegt. Obwohl das allgemeine Interesse an dieser Zeitepoche einen starken Aufschwung erfahren hat, mangelte es bislang an einem Nachschlagewerk, das zuverlässig über die Formationen des Heeres und seine Gliederungen Auskunft geben kann. Dieser Mangel soll durch das vorliegende Gesamtwerk behoben werden, das nicht nur alle jemals aufgestellten Kriegsformationen enthält, sondern auch die wechselnde Kriegsgliederung des Heeres nachzeichnet. Die Ausarbeitung beruht fast ausschließlich auf bislang unbekannten zeitgenössischen Quellen, die der Autor durch jahrelange Forschungen in den einschlägigen Archiven auswerten konnte. Mit Hilfe fachkundiger Mitarbeiter gelang es, die immensen Datenmengen zu verarbeiten und in eine übersichtliche Form zu bringen. Durch den gewaltigen Umfang des Heeres und die große Anzahl der verarbeiteten Einzeldaten ist das Gesamtwerk auf 20 Bände veranschlagt, wobei die einzelnen Bände jeweils nach dem Stand der Bearbeitung erscheinen.